Im Jahr 2020 stieg der DAX auf ein beeindruckendes Rekordhoch. Bereits im Februar 2020 gab es einen enormen Anstieg. Nachdem es dann einen spektakulären Absturz gab, konnten wir im Dezember wieder eine deutliche Besserung beobachten.
Besonders interessant waren in der Weihnachtspause des letzten Jahres die Brexit-Verhandlungen sowie das Corona-Konjunkturpaket, welches Donald Trump unterzeichnete. Ins neue Jahr startet man außerdem auch mit Blick auf den Impfstart weiterhin optimistisch.
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Corona-Virus hatte die Kurse zu Jahresbeginn abstürzen lassen
Im Februar beobachteten wir noch eine Bestmarke, die für viele Menschen einen Grund zum Feiern bedeutete. Daraus wurde aber schnell Ungläubigkeit, bei dem ein oder anderen sicher sogar Panik. Denn es dauerte nur wenige Wochen, dann stürzte der DAX-Kurs um 40 % ab. Wer in Aktien investiert, muss sicher sein, dass Kursschwankungen akzeptiert werden können. Doch viele Aktien wurden verkauft, Anleger wurden auf eine Geduldsprobe gestellt.
Der Lockdown legte die Wirtschaft lahm und die Nerven blank. Im Sommer lief es dann wieder besser. Der Kurs konnte sich etwas erholen, hinkte aber dennoch hinterher. Dann folgten weitere Einschränkungen, ein weiterer Lockdown. Die Risiken blieben, Anleger waren weiterhin verunsichert. Von großer Bedeutung blieb zudem weiterhin China. Dort war das Corona-Virus zuerst entdeckt worden und hatte sich auf der ganzen Welt ausbreiten können.
Im Winter erlebten wir neuen Optimismus
Bereits die Tatsache, dass Biden die US-Wahl gewonnen hatte, sorgte im November 2020 für bessere Stimmung und einen merklichen Aufschwung. So konnten Unsicherheiten behoben werden. Die Kurse hatten wieder die Chance, zu steigen. Tatsächlich schien dann zum Jahresende auch die Sorge um das Corona-Virus in den Hintergrund zu rücken. Anleger waren von einem ordentlichen Aufschwung überzeugt. Zusätzlich ließen die Notenbanken Milliarden in die Finanzmärkte fließen. Vergessen wurde dabei, dass wir weltweit noch immer in einer Krise steckten.
Corona-Virus brachte reale Folgen mit sich
Jeder spürte die Auswirkungen des Corona-Virus im Jahr 2020. Man musste Reisen absagen, der Einzelhandel wurde geschlossen, Dienstleistungen wurden kaum in Anspruch genommen. Europas Börsen sahen sich mit einem enormen Verlust konfrontiert, vom Allzeithoch zum Jahresbeginn war nichts mehr zu spüren.
Doch die ganze Welt merkte deutlich, was das Virus mit der Wirtschaft und dem Aktienmarkt machte: Auch Schwellenländer mussten sich mit den enormen Kursschwankungen auseinandersetzen. In Brasilien waren beispielsweise Verluste von 50 % zu beobachten. Das war sogar noch mehr als bei uns.
Und obwohl der Kurs-Crash im Jahr 2020 erstaunlich war, war dies kein einzigartiges Phänomen. Bereits im Jahr 1987 mussten Anleger einem Kursfall des US-Index Dow Jones von 20 % ins Auge blicken. Außerdem war da noch die Finanzkrise im Jahr 2007, bei dem der Verlust ebenfalls deutlich über 40 % lag. Schauen wir aber 10 Jahre weiter, dann hatte man sich wieder erholt. Das war wohl auch einer der Gründe, warum einige der Anleger doch einen kühlen Kopf bewahren konnten. Tatsächlich schien es, als ob der Crash vergleichsweise halbwegs moderat abgelaufen war.
Viele Anlagebereiche waren von der Krise betroffen
Gold gilt als die Krisenwährung schlechthin. Doch selbst Gold schaffte es nur kurzfristig, einen stabilen Wert zu behalten. Der Goldwert fiel ab März 2020. Ähnliches war bei Kryptowährungen zu beobachten. Auch hier mussten Anleger Urvertrauen an den Tag legen, um mit den enormen Abstürzen umgehen zu können.
Obwohl Anleihen ebenfalls als sichere Wahl gelten, erhöhte sich während der Krise das Risiko der Staatsanleihen. Denn die Regierungsausgaben stiegen enorm, denn Gesundheitsbereich und Wirtschaft wollten unterstützt werden.
Ebenfalls interessant war im letzten Jahr der Blick auf nachhaltige Aktien: Der Nachhaltigkeitsindex stürzte nicht ganz so stark ab wie andere Bereiche. Tatsächlich konnten wir niedrigere Schwankungen beobachten. Nicht zu diesem Index gehören unter anderem Atomkraft, Waffenhersteller oder Unternehmen, die für kritikwürdige Geschäftspraktiken bekannt sind.
Für viele Anleger ebenfalls von großer Bedeutung war und ist der Immobilienmarkt. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Preise dennoch weiter steigen können. Möchte man ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung kaufen, ist immer mehr Kapital nötig. Im Jahr 2020 entschieden sich außerdem einige Anleger für den Verkauf, auch im Zuge des Mietendeckels. So ist der Trend zu beobachten, dass Immobilien lieber selbst bewohnt als vermietet werden. Soll die Immobile dagegen als Kapitalanlage gelten, ist gute Planung gefordert. Hier sollten Interessenten lieber Vorsicht walten lassen, denn die Mietrenditen sinken.
Worauf sich Anleger auch im neuen Jahr besinnen sollten
Börsenkurse sind Schwankungen ausgesetzt. Dass sie immer nur nach oben gehen, ist utopisch. Deshalb müssen sich Anleger größerer Stürze bewusstwerden und diese aushalten. Im Jahr 2020 war dies wieder einmal deutlich zu beobachten. Eine nervöse Zeit liegt hinter uns, die noch immer nicht ausgestanden ist. Wirkliche Verluste gab es aber zunächst nur für diejenigen, die die Fonds verkauften. Denn ratsam ist, nur dann zu kaufen, wenn Verluste und Rückgänge ausgehalten werden können.
Das sogenannte „Market-Timing“, bei dem Anleger genau zur richtigen Zeit kaufen und verkaufen, das klappt selbst bei den größten Experten nicht immer. Tatsächlich hat sich die Börse vom Corona-Crash zum Ende des letzten Jahres schneller als gedacht erholt. Auch da dürften einige Anleger den perfekten Zeitpunkt des Einstiegs verpasst haben. Deshalb sind diese Käufe und Verkäufe zu vermeiden. Denn stattdessen hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, Schwankungen auszusitzen.
Damit war 2020 insgesamt ein enorm turbulentes Jahr. Weder der starke Absturz des DAX noch die schnelle Erholung waren abzusehen. Experten waren über die Entwicklungen überrascht. Einerseits deshalb, weil Anleger erst ganz entspannt Anfang des Jahres nach China blickten, um dann im Frühjahr kollektiv in Panik zu geraten. Dafür traten später neue, ungeahnte Börsenstars in den Vordergrund. Dazu gehören Moderna und Biontech. Somit hat das Jahr gleichermaßen viele Verlierer wie auch Gewinner hervorgebracht. Das zeigt sich beispielsweise auch in der IT-Branche, denn Remote-Arbeiten gewann 2020 an Bedeutung.
Für die Anleger dürfte es sich damit um eines der lehrreichsten Jahre handeln. Im neuen Jahr geht die Rekordjagd, die wir Ende 2020 beobachten konnten, nun weiter. Der deutsche Leitindex DAX ist auf einem guten Weg. Diese Entwicklungen zeigen sich auch an den US-Börsen. Doch was in den kommenden Monaten geschehen wird, kann noch niemand genau vorhersagen. Deshalb gilt auch weiterhin: Immer die Ruhe bewahren. Außerdem vielleicht sogar dann mal kaufen, wenn alle anderen verkaufen, und entspannt beobachten, was passiert.